Als die Benachrichtigung vom Miami Short Film Festival kam, dass mein Film DIE LETZTE EHRE beim Miami Short Film Festival gezeigt wird, war ich mächtig aus dem Häuschen. Ich hatte die Hoffnung nach vielen, vielen Festivaleinreichungen in Deutschland und den USA schon fast aufgegeben, dass er gezeigt würde und nun sollte er endlich seine Uraufführung bekommen!
DIE LETZTE EHRE ist ein Experimentalfilm basierend auf wahren Begebenheiten, die mir selbst wiederfahren sind. Ein Telefongespräch in einer Einstellung, in dem ein Freund Stück für Stück berichtet, dass seine schwangere Verlobte an Krebs gestorben ist. Der Film lag mir sehr am Herzen und deswegen war es keine Frage, dass ich nach Miami reisen möchte, um ihm dem Publikum vorzustellen. Nur die Kosten waren ein Problem für mein Studentenbudget. Deswegen bin ich sehr froh, dass German Films mich damit unterstützen konnte. Also beschloss ich für 2 Tage nach Miami zu fliegen – eine längere Zeit war mir wegen meinem Uni-Stundenplan leider nicht möglich.
Ich wurde beim Festival sehr freundlich mit einem Goodiebag empfangen. Pro Team gab es bis zu zwei Akkreditierungen, um alle Filmveranstaltungen besuchen zu können, was ich als sehr großzügig empfand, aber für mich in diesem Fall keine Rolle spielte, weil ich es mit meinem engen Reiseplan nur zu unserem Screening-Block schaffte. Das Festival lief insgesamt eine ganze Woche lang, mit 2 Filmblöcken jeden Abend, leider in zwei verschiedenen Kinos in der Stadt, die nicht nahe bei einander sind. Beim Screening von DIE LETZTE EHRE im Block mit dem Titel ‘A simple twist of fate’ war Festivaldirektor William Vela anwesend und führte nach dem Screening ein Interview mit den Filmemachern. Außer mir haben noch zwei andere Filmemacher ihren Film begleitet und das Kino war fast voll. Das Publikum war beim Q&A nach dem Screening sehr gerührt und interessiert an der Entstehung meines Films, was den Abend für mich sehr rund und es die Reise auf jeden Fall wert machte.
Es war interessant, die anderen Filmemacher beim Screening zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen, ein größeres Zusammenkommen oder Event gab es jedoch nicht, außer der Preisverleihung am nächsten Abend, bei der ich leider schon wieder im Flieger saß. Nach dem Screening führte die Social Media Beauftragte Junette Reyes ein kurzes Interview mit mir über den Film, das später auf der Facebookseite erscheinen soll. Das fand ich eine sehr schöne Idee, da ich in Social Media stark vertreten bin und gerne Material zum Teilen habe.
Die Betreuung der Filmemacher war auf jeden Fall exzellent und nach dem Festival lud der Festivalleiter zu einem geselligen Abendessen für die Festivalorganisatoren und Filmemacher. Es war sehr nett, einen kleinen Einblick in die Festivalorganisation zu bekommen und die Organisatoren näher kennen zu lernen. Alles in allem war es ein schöner Abschluss des Tages.
Den zweiten Tag, Samstag, hatte ich mir zu meiner freien Verfügung behalten, weil es zwar unmöglich war, meinen Rückflug so spät zu buchen, dass ich es in einen Filmblock geschafft hätte. Ich habe ihn aber auf den Abend gelegt, damit ich mir ein bisschen Miami anschauen kann. Statt wie ein Tourist nach Miami Beach zu fahren und dort bei der doch sehr feuchten und etwas unangenehmen Hitze in der Sonne zu braten, entschied ich mich, die Gegend um das Festival, Coconut Grove, zu erkunden. Es ist sozusagen der historische Kern von Miami, mit dem ‘Barnacle Park’ in der Nähe, der eine Ausstellung des ältesten Hauses in Miami ist und einen Abschnitt mit Urwald erhalten hat. Von dort aus konnte man bis zum Meer laufen und die Bucht bewundern, was für mich so viel schöner war wie Strandurlaub.
Alles in allem war es den Trip auf jeden Fall wert und ich habe gehört, nächstes Jahr, zum 15. Jubiläum des Festivals, wollen Sie in Sachen Seminare und Filmemacher-Betreuung noch eins drauflegen!
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